Graubuenden Wirtschaft Autobahn Eisenbahn I |
Sunniberg-Brücke • Schrägseilbrücke mit 4 Pylonen • Betonkonstruktion über die Landquart • Pläne von Bauingenieur Christian Menn, Chur • Betrieb 2005 • Länge 528 m • Höhe 60 m • Spannweite 140 m • Lage: Büel bei Klosters-Dorf
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RhB.....Chur - Landquart • Länge 13,68 km • Steigung max. 19 %o • Dampfbetrieb 1896 • Elektrobetrieb 1921
Steigung max. 60 %o • Höhendifferenz 1'155 m • Fahrzeit >60 min • Elektrobetrieb 1914 • seit 1942 RhB
Bauten: 41 Brücken
MGB....Autoverlad • Sedrun - Oberalppass - Andermatt (UR) • Betrieb 1982
S2........Chur - Reichenau/Tamins - Rhäzüns - Thusis • Betrieb 2009
RhB.....Autoverlad • Selfranga (Gde Klosters-Serneus) - Sagliains (Gde Zernez)
Bauwerke: 144 Brücken, 42 Tunnels und Galerien
Dampfbetrieb bis Celerina 1903 • Dampfbetrieb bis St. Moritz 1904 • Elektrobetrieb 1919
RhB-Brücke • überquert SBB-Doppelspur • Fachwerk-Stahlbrücke • Öffnung 1 Stk • Spannweite max. 55,50 m • Länge _ m • Höhe _ m • Meereshöhe _ müM • Betrieb 2009 • Lage: Untervaz-Trimmis
Arosa-Tunnel • Lage: Arosa • Länge 298,8 m • Höhe _ müM • Betrieb 19_
Calmut-Tunnel • Strecke: Sedrun - Oberalppass • Länge 835 m • Höhe _ müM • Betrieb 1971
Graubuenden Wirtschaft Eisenbahn II |
Schönboden-Tunnel • Strecke: Davos Wiesen - Filisur • Länge 235,05 m • Höhe _ müM • Betrieb 19_
Lehnen-Viadukt • Natursteinbrücke • Bögen 2 Stk • Spannweite max. 10,0 m • Länge 31,50 m • Höhe 10 m • Meereshöhe _ müM • Betrieb 1908 • Lage: Davos Wiesen - Filisur
Charnadüra-Tunnel • Strecke: Celerina/Schlarigna - St. Moritz • Länge 448,65 m • Höhe _ müM • Betrieb 19_
Argentieri-Tunnel • Strecke: Celerina/Schlarigna - St. Moritz • Länge 144,2 m • Höhe _ müM • Betrieb 19_
Kreisviadukt • Natursteinbrücke • Öffnungen 9 Stk • Spannweite max. 10,0 m • Länge 142,80 m • Radius 70 m • Höhe 17 m • Meereshöhe 705 müM • Betrieb 1908 • Strecke: Brusio - Campocologno
Graubuenden Wirtschaft Eisenbahn III |
Röven-Tunnel • Strecke: Carolina - Zernez • Länge 94,05 m • Höhe _ müM • Betrieb 19_
Spöl-Viadukt • überquert Spöl • Natursteinbrücke • Öffnungen 5 Stk • Spannweite max. 28,5 m • Länge 50,65 m • Höhe 8 m • Meereshöhe _ müM • Betrieb 1912 • Lage: Zernez
Nairs-Viadukt • überquert _ • Natursteinbrücke • Öffnungen 6 Stk • Spannweite max. 15,0 m • Länge 107,2 m • Höhe 31,5 m • Meereshöhe _ müM • Betrieb 1912 • Strecke: Ardez - Scuol
Graubuenden Wirtschaft Eisenbahngeschichte |
Die Bemühungen um den Bau einer Ostalpenbahn waren gescheitert • die Gotthardbahn hat den Transitverkehr über die Bündner Pässe zum Erliegen gebracht • und alle Hoffnungen der Bündner auf die Ostalpenbahn zerschlagen • dagegen reisten in der 2. Hälfte des 19. Jh. immer mehr Menschen in neu entstandene Kur- und Touristenzentren wie Arosa, Davos und St. Moritz • damit lösten sie den Bau des bündnerischen Schmalspurnetzes aus • durch den Bau der Rhätischen Bahn von 1889-1914 befreite sich der Kanton Graubünden aus eigener Kraft aus der ungünstigen verkehrspolitischen Lage • 25 Jahre geprägt von technischen, wirtschaftlichen und kulturellen Veränderungen
Rhätische Bahn (RhB) • Strecken-Kilometer-Nullpunkt: Landquart • Streckennetz 384 km • Spurweite 1'000 mm • 118 (115?) Tunnels • 43 Galerien • 498 (624?) Brücken • seit 1922 vollständig elektrifiziert
Der Davoser Kurhausdirektor Willem Jan Holsboer war treibende Kraft der ersten Bahnlinie Landquart - Klosters-Platz im Jahre 1889 • der ehemalige Hochseekapitän aus Holland, Holsboer war frei von Sentimentalitäten eines internationalen Transitlandes Graubünden • er hatte einzig die Förderung der neuen Dienstleistung 'Fremdenverkehr' im Sinn • unter Mithilfe von Banken, Anliegergemeinden und lokalen Politikern stellte er die Finanzierung sicher und gründete 1887 die 'Schmalspurbahn Landquart - Davos AG' (LD)
Die erste Nassdampf-Tenderlokomotive vom Typ G 3/4 mit dem Namen 'Rhätia Nr. 1' zog 1889 den ersten Zug auf der ersten Bahnstrecke der Landquart-Davos-Bahn (LD) von Landquart nach Klosters-Platz • 1890 Verlängerung der Strecke bis Davos-Platz • heute für Schau- und Sonderfahrten noch in Betrieb • Namensänderung 1895 in Rhätische Bahn (RhB) und Integration der LD in die RhB
Der Bau der Albulalinie erfolgte einerseits des aufblühenden Tourismus' wegen • andererseits aber auch aus politischen Gründen • man wollte das Engadin und die Bündner Südtäler enger an das Land binden • das Staatsgefüge war zwischen dem Deutsch-Französischen und dem 1. Weltkrieg noch nicht so fest wie heute • man wusste nie, ob es die Italiener oder die Österreicher nicht nach dem Engadin gelüstete / dies umso mehr, als die Verkehrsanbindungen des Engadins von und nach diesen beiden Ländern viel besser waren
Um den Tunnelvortrieb vom Engadin her zu beschleunigen, wurde eine kleine Dampflokomotive mit all den Strapazen für Menschen und Zugtiere über den Albulapass gezogen und gestossen • sie wurde im Engadin dringend für den Materialtransport von und zur Baustelle gebraucht
Die Berninabahn eröffnete auf der Strecke Samedan - Tirano ihren Betrieb 1910 mit gelb gestrichenen Wagen • 1943 ging die Bahn konkurs und kam zur RhB • ab jetzt fuhr sie mit rotem Anstrich
Strecken: Poschiavo - Tirano [I] 1906-08 • Pontresina - Morteratsch 1906-08 • Bernina Suot - Bernina Hospiz 1909-10 • St. Moritz - Celerina 1909-10 • Betrieb: Gleichstrom
Bernina Express • seit 1973 • Strecke: St. Moritz - Pontresina - Bernina - Poschiavo - Tirano [I]
Steigung bis max. 70 %o ohne Zahnstangen • steilste Adhäsionsbahn in Europa • in Tirano [I] wird der Zug zur Strassenbahn
Glacier Express • seit 1930 Strecke durchgehend befahrbar • ganzjährig 3x täglich in beiden Richtungen
Originalstrecke: Zermatt (VS) - Brig (VS) - Andermatt (UR) - Disentis/Mustér - Reichenau - Albula - St. Moritz
Anteil Strecke RhB: 150,35 km • Furka-Oberalp: 96,67 km • Brig-Visp-Zermatt 43,98 km
Schmalspur 1'000 mm • Länge 290 km • Brücken 291 • Tunnels 91 • Fahrzeit 8 h
Lokwechsel in Disentis/Mustér von der reinen Adhäsionsbahn RhB und der teilweisen Zahnradbahn MGB
Zahnradstrecken: 18,5 km zwischen Disentis/Mustér - Brig • 7,6 km zwischen Brig - Zermatt
In der Bündner Kulturbahn sind der Verein Dampffreunde der RhB, der Club 1889 (gegründet 1996 in Samedan) sowie der Verein pro Salonwagen RhB zusammengefasst • angeboten werden nostalgische Eisenbahnfahrten sowie Erlebnis- und Genussfahrten mit historischen Zügen auf dem Schienennetz der RhB
Graubuenden Wirtschaft Bergbahn I |
Davos Platz - Schatzalp • Spurweite 1'000 mm • Länge 702 m • Max. Steigung 473 %o • Höhe 1'864 müM • Fahrzeit 4 min • Elektrobetrieb 1899 • Neubau 2006
Eingleisige Bahnen benötigen eine Kreuzungsstelle in der Streckenmitte • üblicherweise werden die Ausweichstellen mit zwei Weichen nach dem System des Bahnbauers Carl Roman Abt ausgerüstet • diese Weichen besitzen im Gegensatz zu konventionellen Weichen bei den Eisenbahnen keine beweglichen Weichenzungen, welche je nach der gewünschten Fahrtrichtung geradeaus oder auf Abzweigung umgestellt werden müssen
Beim System Abt sind die äusseren Schienen links und rechts der Ausweichstelle durchgehend • während die inneren Schienen für den Durchlass der Drahtseile unterbrochen sind • die Räder des Rollmaterials bei Eisenbahnwagen und Lokomotiven besitzen zur korrekten Führung des Fahrzeuges auf den Schienen an den Rädern einen Spurkranz, welcher an der Innenseite der Schienen anliegt
Bei der Standseilbahn besitzt der eine Wagen von unten gesehen in Fahrtrichtung nach oben auf der linken Seite an der durchgehenden Schiene ein Rad mit zwei Radkränzen • das Rad besitzt somit je einen Radkranz an der Innen- und Aussenseite der Schiene, welche die Schiene beidseitig umfassen und das Rad lenken • auf der anderen, rechten Seite des Wagens ist ein breites Rollenrad montiert, welches dem Wagen ermöglicht, auch die inneren unterbrochenen Schienen mit den dazwischen liegenden Drahtseilen problemlos zu überfahren
Fanas - Eggli • Kabine 2x_er • Länge 2'700 m • Bergstation 1'705 müM
Hörnligrat - Urdenfürggli • Kabine 2x150er • Länge 1'717 m • Bergstation 2'546 m • Fahrzeit 4 min • Betrieb 2013
•..Scharmoin - Parpaner Rothorn / 2. Sektion • Kabine 2x_er • Länge 2'066 m • Bergstation 2'857 müM • Fahrzeit _ min
•..Tgantieni - Piz Scalottas / 2. Sektion • Sessel 3er • Länge 1'583 m • Bergstation 2'323 müM • Fahrzeit _ min
Curnius - Crap Sogn Gion • Sessel _er • Länge _ m • Bergstation 2'215 m • Fahrzeit _ min • Betrieb _
Vals - Gadenstatt • Sessel _er • Länge 1'855 m • Bergstation 1'817 m • Fahrzeit _ min • Betrieb _
Wali - Sezner • Sessel 6er • Länge _ m • Bergstation 2'269 m • Fahrzeit _ min • Betrieb _
Val Val - Cuolm Val • Sessel 4er • Länge _ m • Bergstation 2'180 m • Fahrzeit _ min • Betrieb _
Graubuenden Wirtschaft Bergbahn II |
Feldis/Veulden - Mutta • Sessel 2er • Länge 1'419 m • Bergstation 1'974 m • Fahrzeit 10½ min • Betrieb _
Sarn - Dultschegnas • Sessel
Bodmenstafel - Alpetli • Sessel 6er • Länge _ m • Bergstation 2'215 m • Fahrzeit _ min • Betrieb _
Klosters Dorf - Madrisa • Gondel _er • Länge 2'300 m • Bergstation 1'884 müM • Fahrzeit _ min • Betrieb _
•..Ischalp - Jakobshorn • 2. Sektion • Kabine 2x_er • Länge _ m • Bergstation 2'560 müM • Fahrzeit _ min
Weissfluhjoch - Weissfluhgipfel • Kabine 2x_ er • Länge 700 m • Bergstation 2'812 müM • Fahrzeit _ min • Betrieb _
Dörfji - Mitteltälli • Kabine 2x_ er • Länge 2'060 m • Bergstation 2'482 müM • Fahrzeit _ min • Betrieb 1967
Davos Glaris - Jatzmeder • Gondel _er • Länge 1'833 m • Bergstation 2'053 müM • Fahrzeit _ min • Betrieb _
Somtgant - Piz Martegnas • Sessel 4er • Länge _ m • Bergstation 2'655 müM • Fahrzeit _ min • Betrieb _
•..Pros da Darlux - Alp Darlux • 2. Sektion • Sessel _er • Länge _m • Bergstation 2'282 müM • Fahrzeit _ min
Confin Basso - Alp de Confin • _er • Länge _ m • Bergstation 2'319 müM • Betrieb _
Selma (San Rocco) - Landarenca • Kabine 2x_er • Länge 737 m • Bergstation 1'276 müM
Pranzaira - Albigna • Kabine 2x8er • Länge 2'440 m • Bergstation 2'097 müM • Fahrzeit 9½ min • Betrieb 2016 • Talstation 46.35807/9.64412
Luftseilbahn Gletscher Diavolezza • Sessel 4er • Länge _ m • Bergstation _ müM • Fahrzeit _ min • Betrieb
•..La Chüdera - Furtschellas • 2. Sektion • Sessel 4er • Länge _ m • Bergstation 2'786 müM • Fahrzeit _ min • Betrieb _
Lej da la Pêsch - Fuorcla Grischa • Sessel 4er • Länge _ m • Bergstation _ müM • Fahrzeit _ min • Betrieb _
Chastlatsch - Pizzet • Sessel 3er • Länge _ m • Bergstation 2'465 müM • Fahrzeit _ min • Betrieb _
Jonvrai - Salaniva • _er • Länge _ m • Bergstation 2'701 müM • Fahrzeit _ min • Betrieb _
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Graubuenden Wirtschaft Flugplatz Handwerk Industrie |
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Niederschlagsarme Regionen wie das Wallis und eben auch das Val Müstair haben ihre besonderen Techniken zur Bewässerung ihrer Böden entwickelt / Auals heissen die Kanäle, die das Wasser von den Bachläufen abzweigen und mit wenig Gefälle zu den Landwirtschaftsflächen leiten / die meisten sind heute nicht mehr in Betrieb, lassen sich aber oft als feine Adern im Wiesengrün erahnen / zu Schauzwecken führen einige davon wieder Wasser / im landwirtschaftlichen Alltag jedoch sind heutzutage moderne Bewässerunganlagen in Betrieb
Im Vorderrheintal sind die Walserhäuser weitgehend intakt geblieben / je nach vorhandenen Materialien bauten die Walser einmal mit Holz, ein andermal mit Stein / zum Schutz vor Nagetieren standen die Gebäuden oftmals auf Stein- und Holzpfählen / das Füürhus (Küche) war der Raum, in dem sie Feuer machten / hier bereiteten sie die Speisen vor und verarbeiteten die Milch zu Käse / sie hielten sich meist in diesem Raum auf und wärmten sich am Feuer in kalten Jahreszeiten / die Walser führten ein selbst bestimmtes Leben in Abgeschiedenheit
Charakteristisch für das Engadinerhaus sind die dicken Mauern und die bemalten Erker / die tiefen Fensteröffnungen, die schmiedeeisernen Gitter und Beschläge / sowie eine abwechslungreiche, phantasievolle Fassadengestaltung / mit Schnitzereien versehene grosse Holztore, durch die selbst ein Heuwagen in den Vorraum (Sulèr) fahren konnte / ursprünglich waren die Häuser Wohnstatt und Stall zugleich
Typisch sind auch die mit Sgraffiti verzierten Fassaden / der Ausdruck kommt ursprünglich vom italienischen Begriff 'sgraffiare' (kratzen) / er bezeichnet eine Kratzputztechnik, bei der verschiedene Putzschichten aufgetragen werden / durch das Wegkratzen der oberen Schicht entstehen dann kunstvolle Motive
Nicht selten erheben sich zwischen diesen ehemaligen Bauernhäusern stattliche Palazzi / oftmals von Rückwanderern errichtet, die im Ausland zu Wohlstand gekommen waren / sie errichteten in der alten Heimat prachtvolle Gebäude mit südländischem Gepräge, einige mit dem sogenannten Senter Giebel → geschwungener Dachgiebel / sie verleihen manchem Haus in Sent eine barocke Note
Die Dörfer im Val Müstair erinnern mit ihren Bauten an das Unterengadin / das Val Müstair ist mit dem Unterengadin historisch und kulturell stark verbunden
Die Versorgung des Verkehrs über die Alpenpässe durch die Säumerei brachte den Landwirten zusatzliche Einkünfte / die 'obere Strasse' durch den Oberhalbstein und den Septimerpass sowie die 'untere Strasse' durch die Viamala und den Splügenpass waren zwei Hauptrouten für den Warentransport / sie waren Teil des römischen Wegnetzes und wurden auch von Pilgern benutzt
Ähnlich wie bei den Zünften in den Städten taten sich auch die Säumer zu Berufsgenossenschaften, den 'Porten' zusammen / der Verdienst eines Säumers war zwar höher als der anderer Berufe / sie hatten jedoch die Kosten des Wegunterhalts zu tragen / nachteilig wirkte sich auch die Abwesenheit der Bauern auf die eigene Viehwirtschaft aus / auch hatte es im Sommer während der Heuernte zuwenig Säumer und im Winter dann wieder zuviele
Die Saumpfade waren einer dauernden Konkurrenz ausgesetzt / Fahrstrassen wurden erstellt / nebst den Säumerbauern profitierten Sattler, Wagner und Hufschmiede an den Passstrecken vom Aufschwung der Säumerei / in den an den Säumerstrassen liegenden Gemeinden wuchs die Bevölkerung / Schwierigkeiten tauchten erst mit dem Bau der Alpenbahnen an anderen Übergängen auf / mit der Eröffnung des Gotthardtunnels 1882 bewegte sich die Menge der Transitwaren durch das Bündnerland gegen Null / eine Wirtschaftskrise breitet sich aus / die alleinige Landwirtschaft konnte nicht mehr alle Einwohner ernähren
Wasser ist einer der Rohstoffe des Kt. Graubünden / einerseits als Antrieb der Turbinen zur Energiegewinnung / anderseits als Mineralwasser aus dem Boden von Passugg, Rhäzüns und Vals / Holz wächst in ausreichenden Mengen und die vielen Alpen geben genügend Fleisch (Vieh) für den Export her / auch die Calanda Bräu gehört zu den gern gesehenen Unternehmen
Der St. Moritzer Gastwirt Johann Badrutt hatte die Idee, in seinem Kulm-Hotel 1879 erstmals in der Schweiz elektrisches Licht einzusetzen / die Energie holte er sich mit einem Wechselstrom-Dynamo und einer vorgeschalteten, kleinen Peltonturbine / das Druckgefälle von 100 m geodätischer Höhe lieferte am Dynamo 4 PS Leistung / das war der Beginn der Wasserkraft-Nutzung in der Schweiz
1891 wurde das erste Elektriztätswerk in der Stadt Chur auf Meiersboden gegründet / 1892 bezogen die ersten Privatabonnenten elektrische Energie für das Licht in ihren Wohnungen / dann setzte eine stürmische Entwicklung im Ausbau der bündnerischen Wasserkräfte ein / die Wasserrechts-Konzessionen fielen unter die Gemeindeautonomie / so waren die in den Konzessions-Verträgen ausgehandelten Wasserzinsen eine sehr gute Einnahmequelle für die betroffenen Gemeinden
In Graubünden hatte man zwar mit einer Eisenbahn durch den Splügen gerechnet / aber Italien und die Schweiz hatten sich 1870 in einem Staatsvertrag für die Gotthardlinie entschieden / damit war Graubünden vorerst nicht am internationalen Eisenbahnverkehr beteiligt
Nach der Eröffnung des Gotthardtunnels 1882 versiegte der Transitverkehr über die Bündner Pässe / lokale Poliker forderten Staatsgelder zum Bau eines durchgehenden Schienenweges nach Italien / Alternativlösungen wie eine Bahn zwischen den Oberengadiner Kurorten 1873 ebenso wie ein kantonsinternes Schienennetz als regionale Zubringerbahn hatte 1883 im Grossen Rat keine Chance
1961 verschwindet die letzte schweizerische Pferdepost in Avers
Die Rhätische Bahn (RhB) fungiert als Grossverteiler in den Haupttälern für die Importgüter wie Heizöl, Maschinen, Lebensmittel, Güter des täglichen Bedarfs und Zement / sowie für den Export von Holz, Vieh und Mineralwasser / die Feinverteilung erfolgt ausschliesslich über die Strasse mit LKW
Das Geburtsjahr des Wintersports in der Schweiz geht auf das Jahr 1864 zurück / damals hatte der St. Moritzer Gastwirt Johann Badrutt eine Idee / er stiftete in einer kostspieliger Wette seinen englischen Sommergästen den freien Aufenthalt in seinem Haus von Weihnachten bis Ostern / wenn ihnen der Winter im Engadin nicht viel besser gefiele als der Sommer in London / damit war das Schicksal des Engadins entschieden / im Winter darauf strömten bereits über 100 Inselbewohner der Sonne von St. Moritz entgegen / die Rechnung des schlauen Wirtes war aufgegangen
Die Briten gründeten 1880 einen Curling-Club und trugen das erste Curling-Match auf kontinentalem Boden aus / 1884 liessen sie eine künstliche Schlittenbahn anlegen, den berühmten Cresta-Run / 1895 wurde auf einem künstlich zusammengeschaufelten Schneehügel die erste Skisprung-Konkurrenz mit Sprungweiten bis 15 m ausgetragen
Otto der Grosse verlieh 958 dem Churer Bischof Hartbert das Münzregal / dies lässt auf ein bedeutendes Handelszentrum von Chur in der damaligen Zeit schliessen / die Ausgrabungen im Churer Welschdörfli aus der Römerzeit belegen dessen Bedeutung bereits im alten römischen ’Curia Raetorum’ / nach dem Stadtbrand von Chur 1464 erlaubte Kaiser Friedrich III. den Bürgern die Errichtung eines Kaufhauses / und dessen Organisierung in Zünften 1465 / die insgesamt 5 Zünfte: Pfister, Rebleute, Schmiede, Schneider, Schuhmacher verkörperten einen starken Gewerbestand
Im 19. Jh. erkannten die beiden Ärzte Dr. A. Spengler in Davos und Dr. O. Bernhard in St. Moritz die Heilwirkung des Höhenklimas / daraus entwickelte sich bis heute ein anhaltender Wirtschaftsfaktor / zahlreiche Orte und Täler rühmen sich als heilbringende Luftkurorte / anderseits verhalf das rauhe Gebirgsklima mit der winterlichen Kälte und dem vielen Schnee dem Bündnerland zum Wintertourismus und zum Wintersport in den Hochtälern
Bei den nach Süd-Nord ausgerichteten Föhntälern Domleschg, Churer Rheintal und Bündner Herrschaft wirken sich die klimatischen Verhältnisse vorteilhaft auf die landwirtschaftlichen Kulturen aus / so verfügt das Domleschg über ausgedehnte Acker- und Obstkulturen / Churer Rheintal und Bündner Herrschaft bestechen durch ausgezeichnet hergezüchtete Weine / daneben gedeihen hier Obst und Gemüse in ausgedehnten Plantagen
Die Randregion Val Müstair ist gegen Süden hin geöffnet / der Austausch mit dem Südtirol gehört zum Alltag
Samnaun ist aufgrund seiner Lage die einzige Zollfrei-Oase der ganzen Schweiz und verfügt wohl über Europas höchstgelegene Shopping-Meile / bis zur Fertigstellung der Schweizer Strasse im Jahr 1912 war Samnaun nur über Österreich erreichbar, weshalb die Samnauner den Handel fast ausschliesslich nur mit dem Tirol betrieben / durch die Zentralisierung des Schweizer Zollwesen wurde dem Handel mit Tirol 1848 schlagartig ein Ende gesetzt, da sich Waren dadurch um ein Vielfaches verteuerten / eine wichtige Einnahmequelle ging verloren / 1888 wurde ein Antrag beim Bundesrat eingereicht, Samnaun aus dem Schweizer Zollgebiet auszuschliessen / 1892 wurde diesem schliesslich stattgegeben / begründet wurde dies mit dem Fehlen einer direkten schweizerischen Zufahrtsstrasse nach Samnaun / nach Fertigstellung der Strasse im Jahr 1912 wurde der Zollfrei-Status weiter verlängert und sichert heute nicht nur im Samnauntal, sondern auch im Unterengadin und im Tirol viele Arbeitsplätze