St. Gallen Topografie Tal Fluss |
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St. Gallen Topografie See Stausee |
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St. Gallen Topografie Berg |
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St. Gallen Topografie Pass |
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St. Gallen Topografie Terra mirabilis |
Oberriet / Kristallhöhle • Lage: Kobelwald
Betlis (Gde Amden) / Rinquelle mit dahinter liegender Wasserhöhle • _ km erforscht
Hinweis: Mit rn
St. Gallen / Sittertobel • Lage: Wolfganghof (St. Gallen) - _
Wildhaus / Fürentobel • Länge _ km
Egl / Räbloch-Schlucht
Swil / Gun • Lage: Gu
Winkeln (Gde St. Gallen) / Gübsensee • Naturschutz für See und umliegendes Ufergelände • Vogelparadies • seit • seit _ • Fläche _ km2
Bare / Naturschutzgebiet • Infotafeln • Lage: Alte
parkl • seit __ • Fläche _
Jona (Gde Rapperswil-Jona) / Joner Allmeind • Naturschutzgebiet • Fläche _ ha • KO
Hinweis: Artenreiche Berghaus SAC
Oberste Stufe • Höhe __ m • KO
Sässbachfall • Höhe 86 m • Lage: Weisstannental
Wattwil / Krinauerbach-Wasserfall • Lage: Krinauerbach
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St. Gallen Topografie Klima Geologie |
Die vom Atlantik her einströmenden Luftmassen sind feucht / wenn sie durch das Gebirge gehoben werden, kühlen sie sich ab / dabei steigt die relative Luftfeuchtigkeit / es bilden sich Wassertropfen, die wir als Wolken sehen und schliesslich fallen Niederschläge → Steigungsregen
Bei einem Ansteigen um 100 m rechnet man mit einer Abnahme der Durchschnittstemperatur von etwa ½ °C / die Jahrestemperatur beträgt in St. Gallen (664 müM) 6,9 °C, in Wildhaus (1115 müM) 5,8 °C und auf dem Säntis (2500 müM) -1,9 °C / umgekehrt sind die Niederschlagsmengen auf dem Säntis am höchsten
Durch das ganze Rheintal spürt man den Föhn bis zum Bodensee / er stürzt mit grosser Geschwindigkeit von den Alpen durch die nach Norden geöffneten Täler in die Tiefe / dabei trocknet er aus und erwärmt sich stark / im Frühling beschleunigt er die Schneeschmelze / er begünstigt auch den Anbau von landwirtschaftlich hochwertigen Produkten
In der Jura- und Kreidezeit vor >150 Mio Jahren lag der Alpennordrand in einer vom Meer überfluteten Senke / mächtige Kalk-, Mergel- und Sandsteinschichten lagerten sich darin ab / diese zu Tafeln verhärteten Schichten zerbrachen unter einem von Süden her wirkenden Druck in der Erdrinde / die Schichten wurden dabei verfaltet und überschoben sich nach Norden / gleichzeitig drang aus den Rissen und Klüften Magma aus dem Erdinnern und erstarrte auf dem Meeresboden / die Faltung des von Süd nach Nord gerichtete Druckes zeigt sich heute in hintereinander liegenden, unterschiedlich grossen Gebirgsketten / sie ziehen sich ungefähr von Ost nach West
Durch das Zusammenschieben wurden die Gesteinsmassen angehoben / dieser Vorgang begann im Tertiär vor ca. 60 Mio. Jahren / mit dem Aufsteigen des Gebirgswalles setzten gleich auch Verwitterung und Abtragung ein / im damaligen feuchten und heissen Klima vermochten die Flüsse ungeheure Schuttmassen aus den sich bildenden Alpen ins Mittelland hinauszutragen / dort häuften sich die Gerölle zu mächtigen Schuttkegeln aus Molasse (Kalk, Mergel, Sandstein) an / auf einer weichen Unterlage wie dem Flysch, konnten die Gesteine leicht bis zur mächtigen Molasse des heutigen Mittellandes vorwärts gleiten
Die St. Galler Alpen sind aus Decken aufgebaut / das sind Gesteinspakete, die sich als Platten oder Faltungen auf einer fremden Unterlage überschoben haben / die helvetischen Decken schoben sich über das Gotthardmassiv nordwärts / hier fuhren sie auf die Nagelfluhmassen, welche die Alpenflüsse angeschwemmt hatten / sie zerbrachen sie zu Platten und schoben sie vor sich her / dabei kippten die Molasseplatten gegen Süden ein, sodass sie sich gegen Norden steil schief stellten
Auf dem ungleichmässigen Untergrund zerbarsten die spröden Kalkfalten / die einen Massenteile wurden an Widerständen abgebremst und emporgehoben / andere wiederum konnten sich weit und wenig gehindert gegen Norden zu bewegen / so ist das Alpsteingebirge durch eine Unzahl von Brüchen und Verwerfungen gegliedert / welche die einzelnen Falten quer durchsetzen / besonders eindrücklich ist der Sax-Schwendi-Bruch von der Saxerlücke über Bollenwees und Bogartenlücke bis Wasserauen
Schroffe steile Felsen deuten auf hartes Gestein hin / die Churfirsten bildeten sich bspw. aus Kalken der Jura- und Kreidezeit / und weil die tektonischen Schichten das Relief sehr stark beeinflussten, entstanden die nach Norden gegen das Toggenburg sich senkenden Bergrücken durch die in gleicher Richtung einfallenden Schichten der Säntisdecke
Sowohl Alpstein wie auch Churfirsten bestehen aus Sedimentgesteinen / diese sind im Mesozoikum während der Kreideperiode im Meer abgelagert worden / das Material ist dann bei der Alpenfaltung während der Tertiärzeit in einem riesigen Schichtkomplex hierher verschoben worden / die Schichtung von unten nach oben besteht abwechselnd aus Mergel, Kalkstein und Sandstein
Das Säntisgebirge und der Hohe Kasten bestehen aus hartem Kreidekalk / tonige und mergelige Schichten aus Flysch bilden dagegen hügelige Landschaftsformen / er liegt bspw. in der Talmulde des Toggenburgs, im Gebiet der Tamina und im Weisstannental
Als besonders widerstandsfähiges und hartes Gestein gilt der Appenzeller Granit / er liegt in einer Molassenschicht auf der Linie: Abtwil - Toggenburg - Zürcher Oberland (ZH) - Sihltal (ZH) / er besteht aus dunklen Kalken und Dolomiten
Im voralpinen Raum des Kt. St. Gallen ist die Nagelfluh das vorherrschende Gestein in der Molasse / sie wurde durch Flüsse aufgeschüttet, die aus Graubünden nach Norden flossen / die vordringenden helvetischen Decken übten auf die Molasseschichten einen grossen Druck aus / diese wölbten sich, zerbrachen und schoben sich in einzelnen Schollen übereinander → subalpine Molasse / diese zusammen- und übereinander geschobenen Schichtpakete sind in der Landschaft als Rippen erkennbar
In den Gebirgsketten gibt es Verschiebungen, Fugen und Brüche / der grösste Querbruch läuft von Sax im Rheintal nach Schwende (AI) / entlang der Alpsteinketten haben sich die voneinander getrennten Bergketten in horizontaler und senkrechter Richtung gegeneinander verschoben / östlich des Hohen Kastens verlaufen parallel zum Rheintal verschiedene Brüche / den Bruchfugen entlang ist das heutige Rheintal als Graben in die Tiefe gesunken / die angrenzenden Gesteinsmassen haben sich zu Gebirgen aufgewölbt / Rheintal = Grabenbruch
Das bekannteste Bergsturzgebiet im St. Galler Rheintal ist der Schlosswald in der Gde Sennwald / hier stürzten grosse Felsmassen vom Stauberenfirst ins Tal und bedeckten >4 km2 / heute ist ein Grossteil der Bergsturztrümmer von Rheinschutt überdeckt / der Rest bietet eine Hügel- und Buckellandschaft in der sonst ebenen Talmulde
Während der Eiszeit vor ca. 1 Mio. bis _ Jahren vChr. stiessen mehrere Gletscher mehrmals aus den Alpentälern ins Alpenvorland hinaus und zogen sich dann wieder zurück / in den Gebieten der Alpen und Voralpen verwitterten durch die Sprengwirkung des Frostes grosse Gesteinsmassen / diese wurden als Trümmer durch die Gletscher oder dessen Schmelzwasser ins Voralpenland hinausgetragen / dabei schliffen die Gletscher ihre Unterlage ab, füllten Spalten und Löcher und weiteten die V-Täler zu U-Tälern aus
Für das Gebiet des Kt. St. Gallen war der Rheingletscher der bedeutendste / er stiess aus Graubünden durch das Rheintal nach Norden vor / ein Seitenarm drückte über den Kunkelspass und durch das Taminatal bis nach Bad Ragaz / in Sargans bog vom Hauptstrom ein Abzweiger nach Westen durch das Walenseetal / in der Linthebene vereinigte sich dieser Strang mit dem Linthgletscher
Ein anderer Teil schob sich ins Toggenburg und verschmolz dort mit dem Säntisgletscher / gemeinsam zwängten sie sich durch das ganze Thurtal bis in die Gegend von Wil / dort trafen sie wieder auf den Rheingletscher / dieser bewegte sich bis zum Bodensee und breitete sich von da in alle Richtungen aus
Wo die Gletscher aus den Alpentälern in die Ebene austraten, entstanden Hügel mit ovalem Grundriss → Drumlins / ihre Längsachse verläuft parallel zur Fliessrichtung der ehemaligen Gletscher / sie bestehen aus Moränenmaterial, das durch Schründe und Spaltungen durch das Eis des nicht mehr so mächtigen Gletschers auf den Grund gelangt ist / eine solche Landschaft liegt auf der Linie: Wittenbach - Häggenschwil - Waldkirch - Niederbüren
Die Quelle der Linth liegt auf 1'029 müM / vom Einsetzen der Schneeschmelze im Frühling bis in den Hochsommer nimmt die Wassermenge stetig zu / das Gefälle und damit die Transportkraft des Wassers ist im oberen Bereich entsprechend gross, in der Linthebene aber gering / deshalb lagerten sich hier grosse Kies- und Schottermengen ab / diese versperrten dem abfliessenden Wasser den Weg, so dass sich der Fluss in verschiedne Arme aufteilte
Die erste Gewässer-Korrektion erfolgte 1811 durch Alfred Escher / seither nimmt die Linth ihren Weg vom Glarnerland durch den Escherkanal in den Walensee und lagert das Geschiebe dort ab / 1816 wurde dann der 17,8 km lange Linthkanal vom Walensee zum Zürichsee eröffnet / diese Flusskorrektion ermöglichte die Melioration der Ebene
Die gleiche Situation findet sich auch beim Rhein / Dörfer und Felder wurden immer wieder überschwemmt / 1882-84 wurden die Seitenbäche des Rheins im Werdenberger Binnenkanal gesammelt und bei Rüthi in den Rhein geleitet / 1906 erfolgte die Fortsetzung, der Rheintaler Binnenkanal bis St. Margrethen / es galt, die Geschiebeablagerung im Rhein zu reduzieren / seit 1900 fliesst nun der Rhein durch ein künstliches Bett von St. Margrethen über Fussach [A] direkt in den Bodensee / 1923 wurde auch die Flussschleife bei Diepoldsau durch einen künstlichen Durchstich abgeschnitten