Wallis Wirtschaft Autobahn Eisenbahn |
Schon die Römer benutzen den Simplon als Übergang • Kaspar Stockalper baute den Römerweg über den Simplon aus und liess ihn für Lasttiere trittfest machen • anfangs 19. Jh. bauten Napoleons Ingenieure die erste Fahrstrasse über den Simplon • das erste Postauto fuhr 1925 • heute führt die A9 mit vielen Kunstbauten wintersicher über den Simplonpass
Schrägkabelbrücke • Kastenkonstruktion aus Spannbeton nach Plänen von Christian Menn • Länge 678 m • Höhe 125 m • Spannweite 174 m • Betrieb 1980 • Lage: Brücke führt in einem S-Bogen über das Gantertal • Strecke: Brig - Simplonpass
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Strecke: Bouveret - St-Gingolph • Dampfbetrieb 1886 • Elektrobetrieb 1924/1954
BLS.....Autoverlad • Goppenstein - Lötschbergtunnel - Kandersteg (BE)
BLS... Autoverlad • Brig - Simplontunnel - Iselle [I]
Blattbach-Tunnel • Strecke: St. Nikolaus - Randa • Länge 133 m • Höhe _ müM • Meereshöhe 1'215 müM • Betrieb 1933
Furka Scheiteltunnel • Strecke: Muttbach - Furka (UR) • Betrieb 1925
Einspurig • Spurweite 1'000 mm • Länge 1,874 km • Scheitelhöhe 2'160 müM
Furka Basistunnel • Strecke: Oberwald - Realp (UR) • Einspurig • 2 automatische Kreuzungsstationen
Spurweite 1'000 mm • Länge 15,35 km • Scheitelhöhe 1'564 müM • Betrieb 1982
Strecke: Goppenstein - Kandersteg (BE) • 1 Tunnelröhre • Länge 14,612 km • Scheitelhöhe 1'239,54 müM • Einspurig Betrieb 1913 • Doppelspur Betrieb 1970er
Hinweis: 104 feuer- und rauchbeständige Querstollen im Basistunnel verbinden alle 333 m die beiden eingleisigen Bahntunnels / die Stollen beinhalten zudem Kabel und andere technische Komponenten / gesamtes Tunnelnetz mit allen Haupt- und Nebenstollen 88,1 km / Höchstgeschwindigkeit für Passagierzüge 230 km/h, für Neigetechnikzüge 250 km/h, für Güterzüge 160 km/h
Furka-Oberalp-Bahn (FO) • Strecke: Brig - Andermatt (UR) - Disentis (GR) • Dampfbetrieb 1925 • Elektrobetrieb 1941-42 • seit 1982 Betrieb ganzjährig (Furka Basistunnel)
♦ Strecke: Gletsch - Oberwald • Länge 4,9 km • Betrieb 2010
Glacier Express • seit 1930 Strecke durchgehend befahrbar • ganzjährig 3x täglich in beiden Richtungen
Originalstrecke: Zermatt - Brig - Andermatt (UR) - Disentis/Mustér (GR) - Reichenau (GR) - Albula (GR) - St. Moritz (GR)
Anteil Strecke RhB: 150,35 km • Furka-Oberalp: 96,67 km • Brig-Visp-Zermatt 43,98 km
Schmalspur 1'000 mm • Länge 290 km • Brücken 291 • Tunnels 91 • Fahrzeit 8 h
Lokwechsel in Disentis/Mustér von der reinen Adhäsionsbahn RhB und der teilweisen Zahnradbahn MGB
Zahnradstrecken: 18,5 km zwischen Disentis/Mustér - Brig • 7,6 km zwischen Brig - Zermatt
Matterhorn-Gotthard-Bahn (MGB) • 2003 aus der Fusion der Furka-Oberalp Bahn (FO) mit der Brig-Visp-Zermatt Bahn (BVZ) entstanden
Wallis Wirtschaft Bergbahn I |
Hinweis: 21 Tunnels • 28 Brücken und Viadukte
Spurweite 1'000 mm • Länge 4'191 m • Max. Steigung 484 %o • Bergstation 1'471 müM • KO 603.890/129.070
Spurweite 600 mm • Länge 261 m • Max. Steigung 727 %o • Bergstation 1'960 müM • Fahrzeit _ min
Bergstation 3'445 müM • KO 636.090/100.790 • Betrieb 1984 • Umbau 2011
Eingleisige Bahnen benötigen eine Kreuzungsstelle in der Streckenmitte • üblicherweise werden die Ausweichstellen mit zwei Weichen nach dem System des Bahnbauers Carl Roman Abt ausgerüstet • diese Weichen besitzen im Gegensatz zu konventionellen Weichen bei den Eisenbahnen keine beweglichen Weichenzungen, welche je nach der gewünschten Fahrtrichtung geradeaus oder auf Abzweigung umgestellt werden müssen
Beim System Abt sind die äusseren Schienen links und rechts der Ausweichstelle durchgehend • während die inneren Schienen für den Durchlass der Drahtseile unterbrochen sind • die Räder des Rollmaterials bei Eisenbahnwagen und Lokomotiven besitzen zur korrekten Führung des Fahrzeuges auf den Schienen an den Rädern einen Spurkranz, welcher an der Innenseite der Schienen anliegt
Bei der Standseilbahn besitzt der eine Wagen von unten gesehen in Fahrtrichtung nach oben auf der linken Seite an der durchgehenden Schiene ein Rad mit zwei Radkränzen • das Rad besitzt somit je einen Radkranz an der Innen- und Aussenseite der Schiene, welche die Schiene beidseitig umfassen und das Rad lenken • auf der anderen, rechten Seite des Wagens ist ein breites Rollenrad montiert, welches dem Wagen ermöglicht, auch die inneren unterbrochenen Schienen mit den dazwischen liegenden Drahtseilen problemlos zu überfahren
Nax (Grands Pras) - Gautier • Sessel _er • Länge _ m • Bergstation 1'911 müM • KO 602.450/118.690
Serin - Le Bâté • Sessel 3er • Länge 610 m • Bergstation 2'420 müM • KO 597.170/130.560 • Betrieb _ • Fahrzeit 5 min
Les Granzettes - Petit Mont Bonvin • Sessel 4er • Länge _ m
Bergstation 2'422 müM • KO 606.240/133.550 • Betrieb _ • Fahrzeit _ min
Plateau de Sorebois - Corne de Sorebois • Sessel _er • Länge 2'000 m
Bergstation 2'895 müM • KO 611.910/110.650 • Betrieb _ • Fahrzeit _ min
Les Collons - La Tsermetta • _er • Länge 1'682 m
Bergstation 2'413 müM • KO 594.550/112.800 • Betrieb _ • Fahrzeit _ min
Evolène (Lana) - Chemeuille • Sessel _er • Länge _ m
Bergstation 2'137 müM • KO 601.310/107.720 • Betrieb _ • Fahrzeit _ min
Bergstation 2'436 müM • KO 588.730/109.780 • Betrieb _ • Fahrzeit _ min
La Tzoumaz - Savoleyres • _er • Länge 2'850 m • Bergstation 2'354 müM • Betrieb _ • Fahrzeit _ min
Plan du Croix - Tête du Tronchet • Sessel _er • Länge 1'840 m
Bergstation 1'892 müM • KO 554.920/126.940 • Betrieb _ • Fahrzeit _ min
Les Pas - Pas de Chavanette • Sessel _er • Länge _ m
Bergstation 2'144 müM • Betrieb _ • Fahrzeit _ min
La Creusaz - Le Vélard • Sessel _er • Länge _ m
Bergstation 2'196 müM • KO 564.700/108.090 • Betrieb _ • Fahrzeit _ min
La Fouly - Arpalle • Sessel _er • Länge _ m
Bergstation 1'992 müM • KO 574.310/086.490 • Betrieb _ • Fahrzeit _ min
Bergstation 2'045 müM • Betrieb _ • Fahrzeit _ min
Moay - La Côte • _er • Länge 1'375 m • Bergstation 2'165 müM • Betrieb _ • Fahrzeit _ min
Les Creux - Savoleyres • Gondel _er • Länge 2'065 m • Bergstation 2'354 müM • Betrieb _ • Fahrzeit _ min
Les Attelas - Mont Gelé • Kabine 2x_er • Länge 874 m • Bergstation 3'002 müM • Betrieb _ • Fahrzeit _ min
La Chaux - Col des Gentianes • Kabine 2x_er • Länge 2'505 m
Bergstation 2'894 müM • Betrieb _ • Fahrzeit _ min
Bergstation 2'116 müM • Betrieb _ • Fahrzeit _ min
Wallis Wirtschaft Bergbahn II Oberwallis |
Bruchegg - Hohbiel • Sessel 6er • Länge _ m
Bergstation 2'664 müM • KO 641.470/138.570 • Betrieb _ • Fahrzeit _ min
Greicheralp - Moosfluh • Sessel 6er • Länge _ m
Bergstation 2'333 müM • KO 646.890/138.470 • Betrieb _ • Fahrzeit 7 min
Schönenboden (Riederalp) - Blausee (Riederalp) • Sessel _er • Länge _ m
Bergstation 2'207 müM • Betrieb _ • Fahrzeit _ min
Heimat - Fiescheralp • _er • Länge _ m
Bergstation 2'294 müM • KO 651.300/140.740 • Betrieb _ • Fahrzeit _ min
Fleschen - Furgulti • Sessel 4er • Länge _ m
Bergstation 2'564 müM • KO 655.730/144.530 • Betrieb 2009 • Fahrzeit _ min
Turtmann - Unterems - Oberems • Kabine 2x_er • Länge 1'947 m
Bergstation 1'328 müM • KO 619.780/125.770 • Betrieb _ • Fahrzeit _ min
♦ Torrentalp - Rinderhütte • Gondel _er • Länge _ m
Bergstation 2'313 müM • KO 616.170/135.300 • Betrieb _ • Fahrzeit _ min
Gandegg - Hockenhorngrat • _ 2x_er • Länge _ m
Bergstation 3'078 müM • KO 623.760/142.090 • Betrieb _ • Fahrzeit _ min
Bergstation 1'850 müM • KO 627.410/114.790 • Betrieb _ • Fahrzeit _ min
Bergstation 2'343 müM • KO 641.530/103.540 • Betrieb _ • Fahrzeit _ min
Plattja - Seetalhorn • Sessel _er • Länge _ m
Bergstation 2'516 müM • KO 632.410/113.840 • Betrieb _ • Fahrzeit _ min
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Wallis Wirtschaft Schiff Flugplatz Handwerk Industrie |
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Typische Walliser Dörfer bestehen aus Lärchen- oder Tannenholzbauten in kompakter Bauweise und engen Gassen / sie setzen sich harmonisch zusammen aus Wohnhäusern und Nutzbauten wie Speichern und Ställen / es sind sogenannte Vorschutzbauten mit auskragenden, simsartigen Balken, welche das Dach auf der Hauptfassade tragen / die Dachschindeln sind manchmal mit Steinen beschwert, damit sie der Wind nicht fortträgt / die ältesten Häuser stammen aus dem 16. Jh. / die oftmals mit Holzverzierungen geschmückten Fassaden der Wohnhäuser haben sonnengebräunte Tönung / vorstehende Fenstersimse tragen Blumenkistchen mit Granien / Balkone sind gestützt von holzgeschnitzten Konsolen / in den Wohnstuben sind die grossen Tragbalken häufig mit religiösen Motiven verziert
Spycher für Korn und andere Vorräte stehen auf Pfählen / rundliche Steinplatten schliessen die Pfähle gegen das Gebäude ab / Mäuse und andere Nager können so nicht in den Spycher eindringen / zum Schutz vor Feuersbrünsten sind die Nutzbauten wie Speicher und Ställe oftmals ausserhalb des Dorfes beieinander gebaut
Seit der Römerzeit sind dies alte Wasserwege (Wasserleiten) aus Holz, Metall oder Stein / sie heissen im Oberwallis Suonen / im Mittel- und Unterwallis nennt man sie Bisses / Suonen und Bisses fassen das Gletscherwasser und führen es in die regenarmen Täler / in seiner Blütezeit im 19. Jh. versorgte das >1'800 km lange Bauwerk das Wallis mit Wasser / es ermöglichte mit seinen um die 600 Suonen eine üppige Landwirtschaft / 300 davon sind heute vor allem zu Touristenzwecken noch oder wieder in Betrieb
Zusammen mit dem Grossen Sankt Bernhard im Unterwallis und dem Simplon im Oberwallis war der Theodulpass im Mattertal eine wichtige Nord-Süd-Verbindung in den Alpen / Säumer und Reisende zogen zu Fuss mit Maultieren und Tauschwaren über diese 3 Pässe nach Italien
Die Zeit der Postkutsche über den Simplon begann mit Stockalper / 8 und 10plätzige Gespanne überquerten den Pass / in Brig, Berisal, Simplon und Iselle wurden die Pferde gewechselt / insgesamt waren ca. 150 Pferde nötig für einen regelmässigen Postbetrieb zwischen Brig und Domodossola / die Fahrt dauerte um die 12 h
Der Bahnbetrieb durch den neu eröffneten Simplontunnel 1906 nahm der Postkutsche die Kundschaft weg / die Kutsche diente nur noch als Verbindung zur Aussenwelt für die anliegenden Dörfer / um die gleiche Zeit überquerten bereits Autos den Simplonpass / 1919 löste das Postauto die Postkutsche ab / 1954 fuhr letztmals eine Pferdepost über den Simplonpass
Die überaus fruchtbare Gegend im Wallis trug bis ins 20. Jh. drei unabhängige Wirtschaftszweige / Ackerbau in der Rhoneebene - Rebbau an den Hügelhängen - Milchwirtschft von den Maiensässen bis zu den Alpweiden / in der heutigen Zeit ist die Industrie dazugekommen
Der Verband der Walliser Weinproduzenten entstand 1930 unter dem Namen 'Provins' / die Walliser Früchte- und Gemüse-Produzenten schlossen sich 1934 ebenfalls zu einem Verband zusammen / der Weinbau entwickelte sich und förderte Qualitätsprodukte zutage / nach dem 2. Weltkrieg erschwerte die ausländische Konkurrenz den Absatz von Früchten und Wein / die Landwirtschaftsprodukte gingen zurück / in den 1950er Jahren begann sich die Landwirtschaft zu wandeln / obwohl in den Bauernbetrieben seither immer weniger Arbeitskräfte tätig waren, stiegen die Erträge des Rebbaus und der Obstkulturen stetig an / die Viehwirtschaft verlor zu Gunsten von Reb- und Obstbau / im Rebbau mussten die grossen Eichen- und Arvenfässer den Chromstahlbehältern weichen
Nach dem 2. Weltkrieg trat das Wallis in das industrielle Zeitalter ein / es entstanden neue Arbeitsplätze / die Viehwirtschaft ging zurück / einen zusätzlichen Aufschwung der industriellen Entwicklung gab es durch die Nutzung der Wasserkraft zur Energiegewinnung / die Elektrizitätsproduzenten bauten überall Stauwerke, wo die Topografie dazu geeignet war
Die Walliser Vereinigung für Tourismus entstand 1937 / der Fremdenverkehr wandelte sich nach dem 2. Weltkrieg zu einer Industrie / die Übernachtungen nahmen seit den 1950er Jahren unaufhörlich zu / es entstanden viele neue Arbeitsplätze / heute ist der Tourismus ein entscheidendes Standbein der Walliser Wirtschaft / gut ersichtlich an den vielen Bergbahnen, die allermeisten auf dem modernsten Stand