St. Gallen Staat Verwaltung |
Gliederung / 8 Wahlkreise • 77 Gemeinden
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St. Gallen Staat Geschichte |
Schon zu Urzeiten lebten in den Alpenhöhlen Menschen als Jäger und Sammler / als dann aber die letzte Eiszeit einsetzte, raubte sie diesen Bewohnern die Nahrungsgrundlage / erst nach dem Rückgang der Gletscher brach unser geologisches Zeitalter an / Funde belegen die seitherige dauerhafte Besiedelung des St. Gallischen Kantonsgebietes
Am Zürichsee hatten sich Kelten angesiedelt / und im Rheintal wohnten Räter / beide grossen Stämme wurden im 1. Jh. vChr. von den Römern unterworfen / beide Gebiete wurden zu einem Teil der Provinz Raetia / die Herrschaft der Römer dauerte bis zum 5. Jh. nChr.
Im 3. Jh. stiessen die Alemannen über den Rhein und plünderten die römischen Gebiete / seit dem Zusammenbruch des Weströmischen Reiches begannen sie sich anzusiedeln / sie bevorzugten offenes Gelände und bauten Streusiedlungen / diese entwickelten sich zu Weilern und einzelne zu Dörfern / wo die deutschen Alemannen hinkamen, drängten sie die in der langen Römerzeit romanisierten Räter zurück
Die Stadt St. Gallen entstand aus einem Weiler vor dem Klostertor / die Ansiedlung von Handwerkern und Gastwirten machte mit Wallfahrern ihr Geschäft / und sie wurde schon 954 nChr. in den Mauerring um das Kloster einbezogen / der Markt bestand seit 1170 / die Stadt stieg 1212 in den Rang einer freien Reichsstadt auf / sie besass bereits 1291 ihre Handfeste
Der Abt des Klosters St. Gallen war Grundherr des Bodens und Leibherr seiner Bewohner / ihm wurde im Spätmittelalter Recht um Recht entwunden / die eigentliche Befreiung glückte der Stadt Hand in Hand mit den Appenzellern / 1454 verbündete sie sich mit den Eidgenossen
Das Gebiet der heutigen Schweiz gehörte einst zum mittelalterlichen Römischen Reich Deutscher Nation / dieses litt unter ständigen Angriffen von aussen / zudem wurde es durch innere Wirren geschwächt / mit der Abnahme des EInflusses der zentralen Gewalt nahm diejenige der regionalen Machthaber zu / es bildeten sich Herrschaften aus Freiherren und Grafen / an strategisch wichtigen Stellen entstanden stattliche Burgen
Nach dem Tod von Friedrich VII. 1436 entbrannte über sein Erbe der Alte Zürichkrieg / 1469 kam die Talschaft Toggenburg an die Fürstabtei St. Gallen / der damalige Fürtstabt Ulrich Rösch erreichte mit der Vergabe von Dorfrechten geregelte Verhältnisse
Der Bund der Acht Alten Orte erstrebte den St. Galler Rhein und den Bodensee als natürliche Grenze / um Mitte 15. Jh. wurde St. Gallen zugewandter Ort der Eidgenossenschaft / die eidg. Orte entsandten im Turnus alle 2 Jahre einen Landvogt / zusätzlich herrschten die Landsgemeindeorte Schwyz und Glarus über Gams, Gaster und Uznach / Glarus besass ab 1517 die Grafschaft Werdenberg / der Stand Zürich ab 1615 die Herrschaft Sax / bei der Stadt Rapperswil lösten Zürich und Bern nach dem Villmergerkrieg 1712 die katholischen Orte als Schirmherren ab
Nach dem Brudermord unter den Söhnen der Grafen von Toggenburg 1226 auf dem Schloss Renggerswil (TG) / schenkte der erschütterte Vater zur Sühne die Stammburg Alt-Toggenburg samt der Stadt Wil dem Kloster St. Gallen / der Marktflecken Lichtensteig bekam Bedeutung, als der Landvogt des Fürstabts seinen Amtssitz in das von den Grafen von Toggenburg gegründete Städtchen Lichtensteig verlegte / dies blieb so bis zum Franzoseneinfall 1798
Während dieser Zeit mussten die Wiler in den Kämpfen zwischen dem Hause Habsburg und dem Abt des Klosters St. Gallen auf die andere Seite der Thur fliehen / daraus entstand der Ort Schwarzenbach / nach siegreichem Kampf gegen die Habsburger kehrten die Wiler samt ihren Holzhäusern wieder in die Stadt Wil zurück / die Holzhäuser verschwanden aber mit der Zeit und wurden durch Steinbauten ersetzt
Der Kanton St. Gallen wurde im Jahr 1803 durch Napoleon Bonaparte geschaffen, als er die Regionen in der Schweiz nach dem Zusammenbruch der Helvetischen Republik neu ordnete / kurioserweise umschliesst der Kanton St. Gallen die beiden Appenzell als Ringkanton / nach der Abdankung von Napoleon kam anlässlich des Wienerkongresses 1814 die 2. Verfassung des Kt. St. Gallen zustande / die alte Regierung unter der Leitung von Karl Müller-Friedberg stand wiederum an der Spitze des Staates / mit dem jungen Handwerker Gallus Jakob Baumgartner bildete sich jedoch eine starke Opposition / bereits 1831 wurde eine neue, freiheitlichere Verfassung verabschiedet / Baumgartner vertrat die freisinnigen Ideale der Regeneration und strebte einen schweizerischen Bundesstaat an
Sie fanden im Zeitalter der aufblühenden Industrie, der Dampfschiffe und ersten Eisenbahnen die föderalistische Struktur als überholt / der alte Staatenbund mit der schwerfälligen Tagsatzung sollte durch einen Bundesstaat mit einer starken Landesregierung ersetzt werden / 1861 erhielt der Kt. St. Gallen die 4. kantonale Verfassung / diese machte das den Kirchen unterstellte Erziehungswesen zur Staatssache / gemeinsam mit der Verkehrsschule entstand 1898 eine Handelsakademie, ein Vorläufer der heutigen HSG / St. Gallens 5. Verfassung galt von 1890 bis 2001 / dann kam die heute geltende 6. kantonale Verfassung
Die Römer brachten die christliche Botschaft über die Alpen / die einbrechenden heidnischen Alemannen zerstörten das religiöse Gefüge / Arbon überstand den Einbruch / von dort zog 612 nChr. der aus Irland gekommene Wandermönch Gallus südwärts / aus seiner Einsiedelei entstand im 8. Jh. das von Abt Otmar gegründete Kloster St. Gallen nach den Regeln der Benediktiner: Beten und arbeiten
Das Kloster wurde durch Schenkungen reich / viele freie Alemannen überliessen ihren Besitz dem Stift und wurden Lehnherr des vorher eigenen Gutes / teilweise aus Sorge um die Seligkeit und auch, weil das starke Kloster ein besserer Schutz bot als ein einzelner Hofbauer
Unter dem Bürgermeister Joachim von Watt v/o Vadian wurde 1525 die Reformation nach der Lehre von Meister Ulrich Zwingli eingeführt / in Glarus und Einsiedeln hatte er als Leutpriester gewirkt / an das Grossmünster nach Zürich gewählt, begann er 1519 das Evangelium ausschliesslich nach der Hl. Schrift auszulegen / Kirchenlehren und Bräuche, die nicht in der Bibel begründet waren, lehnte er ab
Seine Lehre breitete sich auch in der Ostschweiz rasch aus / die Klosterkirche St. Gallen wurde in einem übereifrigen Bildersturm geräumt / ein Schatz an kostbaren Kunstwerken ging verloren / das Kloster selbst aufgehoben, aber nach dem Tod Zwinglis wieder hergestellt
Huldrich Zwingli war 1531 im Kampf mit den 'Fünf Orten' der Zentralschweiz gefallen / diese waren dem alten Glauben treu geblieben / eine Gegenreformation setzte ein / und fiel vor allem in den südlichen Talschaften des heutigen Kantons auf guten Nährboden / 1805 Aufhebung der Abtei St. Gallen / mit der Errichtung des Bistums St. Gallen 1847 bekam die katholische Kirche in den nicht vom Staate beanspruchten Räumen der alten Abtei einen neuen Mittelpunkt
Die gesamte Stadt trat 1527 zum reformierten Glauben über / der Abt und die Mönche kehrten nach mehrjährigem Exil 1532 wieder ins Kloster zurück / aber die Beziehungen zwischen reformierter Stadt und katholischem Kloster waren sehr angespannt / ein Schiedsgericht entschied, eine Trennmauer zu bauen / diese wurde 1567 fertig gestellt und bestand über 200 Jahre / im Laufe der Jahre wurden kleine Gebäude angebaut / heute ist noch ein Teil der Mauer in der Zeughausgasse zu sehen
St. Gallen Staat Gemeinden |
Bodensee 49,25 km2 • Walensee 19,48 km2 • Zürichsee 10,94 km2