Tessin Topografie Tal Fluss |
...
...
Tessin Topografie See Stausee |
Lago di Muzzano / Gde Collina d’Oro, Muzzano, Sorengo • 337 müM • Fläche _ ha • KO _
Laghetto di Astano / Gde Astano • 600 müM • Fläche _ ha • KO _
Lago di Poltrinone / Gde Sant’Antonino • 1'761 müM • Fläche _ ha • KO _
Lago della Cavegna / Gde Onsernone • 1'957 müM • Fläche _ ha • KO _
Pascolo dei Laghi / Gde Maggia • 1'963 müM • Fläche _ ha • KO _
...
Fläche _ ha • Niveau 629 müM • Betrieb _ • KO _
Fläche 25 ha • Niveau 482 müM • Betrieb 1952 • KO 691.790/112.690
Fläche 13 ha • Niveau 1'939 müM • Betrieb _ • KO _
Fläche 24 ha • Niveau 1'940 müM • Betrieb _ • KO _
Fläche 13 ha • Niveau 2'390 müM • Betrieb _ • KO _
...
Tessin Topografie Pass |
Alpe di Neggia / Vira (Gde Gambarogno) - Indemini • 1'394 müM • Restaurant • KO 708.850/107.565
San Bernardino / Bellinzona - Thusis (GR) • 2'066 müM • Betrieb 1823 • Restaurant • KO 733.059/150.990
Gotthardpass / Airolo - Hospental (UR) • 2'108 müM • seit 1830 • Restaurant • KO 686.113/157.047
Hinweis: Südrampe heisst Tremola • erbaut 1827-30 nach Plänen des Tessiner Ingenieurs Francesco Meschini • Länge 4 km • 24 Kehren • 300 Hm
müM
Pass St. Anna / Gerra/San Nazzaro - Indemini • 1'342 müM • KO _
San Jorio Pass / Giubiasco - Comersee [I] • 2'012 müM • KO 732.870/114.260
Passo San Giacomo / All'Acqua (Bedrettotal) - Riale [I] • 2'313 müM • KO 677.856/145.818
Passo Soreda / Campo (Gde Blenio) - Vals (GR) • 2'759 müM • KO 721.226/156.255
Tessin Topografie Terra mirabilis |
♦.Sant’Appolinare • Fläche 8'186 m2 • Höhe 6,9 m • Ruine der Kirche Sant'Apollinare
Rovana-Schlucht / Lage: Collinasca (Gde Cerentino) - Rovana (Gde Cevio)
Isorno-Schlucht / Lage: Intragna - Grenze [CH/I]
Brenno-Schlucht / Lage: Olivone (Gde Blenio) - Acquarossa
Ascona, Brissago, Ronco / Naturschutzgebiet • Infotafeln • Lage: _
Geschichte Wehranlage: Von den Mailänder Herzögen im 15. Jh. als Bollwerk gegen Überfälle aus dem Norden gebaut • die Mauer reichte einst bis an das rechte Ufer des Ticino • eine 1487 erbaute Brücke mit vielen Bögen über den Ticino war die Fortsetzug der Mauer • das Bollwerk (die 3 Burgen mit den Mauern dazwischen) bildete eine strategische Talsperre am südlichen Ende der Pässe Nufenen, St. Gotthard, Lukmanier und San Bernardino, alles damalige Saumpfade • Bellinzona bildete damals, in der Zeit der Visconti und Sforza von Mailand, den Herren des Tessins, die Schlüsselstellung zu den Pässen • ab der Eroberung 1503 besetzten jeder der 3 Urkantone je eine Burg • bis zur Französischen Revolution waren die Burgen Sitz ihrer Landvögte für die ennetbirgische Politik • diese residierten aber in einem Palazzo in der Stadt und überliessen die Burg den Schlossknechten • Mitte des 19. Jh. kam eine weitere Mauer bei Sementina auf der anderen Seite des Ticino dazu
Parc Adula • seit 2010 • Fläche Kernzone 170 km2, Fläche Umgebungszone 894 km2 • Regionaler Naturpark • Greina-Hochebene (6 km2), Rheinquellen, Rheinwaldhorn, Zervreilahorn, Calancatal • Lage: 17 Gemeinden in den Bezirken Moesa, Surselva, Viamala im Kt. Graubünden und im Bezirk Blenio im Kt. Tessin
Gerra (Gde Gambarogno) / Wasserfall • Lage: _
Riveo (Gde Maggia) / Soladino Wasserfall • Höhe _ m • KO _
Sonogno / Wasserfall La Froda • Lage: _ • Höhe _ m • KO _
Sessa (Malcantone) / Pevereggia-Wasserfall • Lage: Busino • KO _
Osogna (Gde Riviera) / Nala-Wasserfall • Lage: Santa Maria del Castello • KO 719.400/130.325
Quinto / Wasserfall Laghetti di Taneda • KO 696.040/157.090
...
Tessin Topografie Klima Geologie |
Der Kanton Tessin reicht von den Alpengipfeln bis in subtropische Zonen des Mittelmeerraumes / er bietet eine Auswahl gegensätzlicher Landschaften und Vegetationen auf engstem Raum / dabei laufen die grossen Längstäler sanft in die südlichen Ebenen aus / vor Nordwinden geschützt und gegen Süden völlig offen, herrscht am Südrand der Alpen ein mildes, stark mediterran beeinflusstes Klima
Um die Seen Lago Maggiore, Luganer- und Comersee, Iseo- und Gardasee liegt die insubrische Region / der Name kommt von den Insubrern, die im 5. Jh. vChr. dieses Gebiet besetzten / botanisch vermittelt es ein einheitlich beinahe mediterranes Bild in einer Voralpenlandschaft vom Lago Maggiore bis zum Gardasee / geobotanisch unterscheidet sich das Gebiet jedoch in einzelne Landschaften
Das Klima der insubrischen Region zeichnet sich durch warme Temperaturen und reiche Niederschläge aus / der Einfluss der Seen macht sich einerseits an der Ufern und anderseits auch in den anliegenden Tälern bemerkbar / die insubrische Vegetation steht im Einklang mit diesem Klima und ist ausgesprochen wärmeliebend / im östlichen Teil (Gardasee) sind die Niederschläge gering / hier überwiegen Oliven- und Zitronenbäume / im westlichen Teil (Lago Maggiore, Luganer- und Comersee) gedeihen exotische Pflanzen wie Azaleen, Kamelien, Kirschlorbeer, Korkeichen, Magnolien, Oleander, Rhododendron / Pflanzen mit Vorliebe für feuchtes subtropisches Klima / die dichten Wälder und die Hügelzüge Insubriens begünstigen ein üppiges Wachstum / eine mittlere Höhe von 700 müM, milde Winter und der Temperaturausgleich durch die Seen sind wichtige Faktoren
Die Flora Insubriens besteht einerseits aus seit jeher ansässigen Pflanzen / ebenso wie auch bewusst eingeführte oder unbewusst eingeschleppte Pflanzenarten (Neophyten) / bewusst eingeführt wurden seit dem 16. Jh. Agave, Feigenbaum, Opuntie, Lorbeer (Laurus nobilis), 'Tessiner Palme' Trachycarpus fortuneii, Paradiesbaum, Buddleja / die Pflanzenwelt hat sich nach dem Rückzug der Gletscher entwickelt / viele Bergpflanzen zogen sich in die Ebene zurück / mediterrane Pflanzen verschwanden mit der Eiszeit / bspw. Palmen, Magnolien, Sequioia, Gingko, Kampfer
Die Pflanzenarten Cytisus scoparius und Teucrium scorodoniasind sind atlantischer Herkunft / aus den Steppen stammen Dictamus albus und Genista tinctoria / Bergpflanzen sind Crocus albiflorus, Globularia cordifolia, Polygala chamaebuxus
Unterhalb von 1'000 müM ist die Edelkastanie die dominierende Baumart / sie wurde von den Römern in die Tessiner Täler eingeführt / deren Früchte waren über Jahrhunderte das Hauptnahrungsmittel der Tessiner
Der Kanton Tessin ist durch den Verbano und die Magadinoebene zweigeteilt / beide und alles nördlich davon heisst Sopraceneri / hier herrschen stattliche Flüsse, felsige Gegenden und schroffe Gipfel vor / südlich davon heisst Sottoceneri, ein Labyrinth von Geländekammern und Tälern
Die eiszeitlichen Gletscherströme haben ihre Spuren hinterlassen / im Norden durch typische Erosionsformen wie Karren (Kalkfelsen) und Trogtäler / im Süden durch Aufschüttungen von End- und Grundmoränen / der Aufbau der Tessiner Alpen wird vor allem von Gneisen und Graniten bestimmt / die nach Süden hin zunehmend Kalkdecken tragen / im Süden gibt es Porphyr und gestreiften Marmor / im Norden Granit und Gneis, das kristalline Urgestein vulkanischen Ursprungs / diese Materialien sind harmonisch in den historisch und kunstgeschichtlich bedeutsamen Bauwerken verarbeitet
Bei Biasca, am Eingang des Bleniotales, erfolgte am 30.09.1512 ein Bergsturz vom Monte Crenone, an der Flanke des Pizzo Magno / er blockierte den Eingang in das Tal, heute noch sichtbar am öden Geröllfeld / der Schuttkegel staute den Brenno zu einem mächtigen See auf / als die Wassermassen 3 Jahre später den Bergsturzkegel durchfressen hatten, verwandelte das Lawinenmaterial das untere Tal des Ticino bis zum See hin in eine vermurte Ödnis / nach einer weiteren Überschwemmung 1868 ging man daran, den wildverzweigten Unterlauf zu kanalisieren und seine Sümpfe trocken zu legen / die Magadinoebene wurde so Jahrzehnte später zum wertvollen Agrarland
In der Triaszeit vor 200-250 Mio. Jahren befanden sich am heutigen Südende des Luganersees Meereslagunen, sauerstoffarmes Wasser und schlammiger Meeresgrund / gut 100 Mio. Jahre später drückte die afrikanische gegen die eurasische Platte und faltete die Alpen auf / dabei wurde auch der Meeresboden bei Mendrisio nach oben gedrückt und tauchte aus dem Wasser auf / so entstand der pyramidenförmige Monte San Giorgio in 5 übereinander liegenden Schichten / und zwar durch Ablagerung von Sedimenten am Meeresboden / heute ist sehr viel über Fauna und Flora während der Triaszeit in dieser Gegend bekannt / denn mehr als 20'000 gefundene Fossilien geben ein gutes Bild über die damaligen Verhältnisse
Die Maggia bringt mit ihren Wassermassen ungeheure Mengen an Geröll und Sand mit / in ihrem Bachbett liegen eine Vielzahl an geschliffenen und mit Mustern versehenen Steinen in allen Formen und Grössen / das Wasser ist klar und sauber / der Maggia entlang liegen viele Auenlandschaften / breite Kiesbänke und Auenwälder bieten reiche Biotope
Hier hat die Verzasca durch die Strömung ihr Bachbett zu regelrechten Kunstwerken geformt / und Blöcke aus Gneis, Granit, Quarz und Feldspat in Jahrtausenden blank geschliffen / mitgerissene Kieselsteine und Sand formen schwungvolle Rundungen in die Felsen / das smaragdgrüne Wasser ist vollkommen klar und sauber
Der Erdschicht im Verzascatal besteht hauptsächlich aus Silikaten wie Gneis und Granit / der Boden hat einen hohen Säuregehalt / deshalb wächst hier eine ärmere Flora, im Vergleich zu anderen Tälern im Tessin, wo die Böden kalkhaltiger sind / es gedeihen nur Pflanzen, die in der Lage sind, sich an trockene und nährstoffarme Böden anzupassen