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Page, amerikanischer Konsul in Zürich, wollte im Milchland Schweiz ein Unternehmen nach dem Vorbild eines in den USA seit 1856 existierenden Betriebes aufziehen, um damit Büchsen-Kondensmilch herzustellen • und mit diesem dank dem Zucker haltbaren und leicht transportierbaren Nahrungsmittel mit hohem Nährwert die Grossstädte mit ungenügender Milchversorgung beliefern
In Zürich gründete er 1866 die Anglo-Swiss Condensed Milk Company • er kaufte in Cham ein Grundstück und errichtete eine Fabrik, für die sein Bruder George die nötigen Maschinen aus den USA mitbrachte • schon in den 1870er Jahren erweiterte sich die Firma teils durch Neugründung, teils durch Kauf um mehrere Fabriken in England und Deutschland • ferner durch zusätzliche Betriebe in der Schweiz • das Stammhaus in Cham stellte neben gezuckerter Kondensmilch auch Kakao mit Milch und Kaffee mit Milch her • sowie Käse, um die überschüssige Milch zu verwerten, die man vertraglich den Lieferantenbauern abnehmen musste, ungeachtet der Schwankungen im Absatz
1877 brachte die Anglo-Swiss Condensed Milk Co. in Cham ein Kindermehl auf den Markt, das demjenigen der 1867 in Vevey gegründeten Nestlé nachgebildet war • die Firma Nestlé beantwortete diese Herausforderung mit der Produktion von Kondensmilch • von da an bekämpften sich die beiden Schweizer Firmen auf das Heftigste • die Anglo-Swiss war grösser als Nestlé und ihre Kapitalbasis breiter • sie hatte mehrere Fabriken im Ausland, während Nestlé den weltweiten Export bis 1898 ausschliesslich von der Schweiz aus betrieb • mit allen Nachteilen des weiten Transportes und der teilweise erheblichen Zollbelastungen
Die Betriebe der Anglo-Swiss in Amerika waren wegen der zu starken dortigen Konkurrenz Verlustgeschäfte, die einen wesentlichen Teil der Gewinne in Europa, Asien und Afrika aufzehrten • Nestlés Kondensmilch wurde dank dem bestens eingeführten Namen der Kindermehlfirma und einer geschickten, kontinuierlichen Geschäftspolitik zu einem wachsenden Erfolg • gezwungenermassen verkaufte die Anglo-Swiss ihre amerikanischen Betriebe an den Konkurrenten ‘Gail Bordon‘ und fusionierte schliesslich 1905 mit Nestlé zur ‘Nestlé and Anglo-Swiss Condensed Milk Co.‘ (ab 1977 Nestle AG) • zusammen brachten die beiden Partner 18 Produktionsbetriebe, Exportbeziehungen auf allen Kontinenten und lebensmitteltechnisches Wissen in die Fusion ein
Anglo-Swiss war seit seiner Gründung von vornherein ein zielgerichtetes Unternehmen, auf internationale Expansion eingestellt • mit dem kaufmännischen Blick auf England mit seinen Schifffahrtslinien und seiner Grossstadtbevölkerung • die Zuger Landwirtschaft stellte auf Viehzucht und Milchwirtschaft um • 1932 stellte das Unternehmen den Betrieb ein; ein schwerer Schlag für die Zuger Bauernbetriebe • die Milchgenossenschaften waren gezwungen, Käsereien zu erstellen und die Milch selber zu verarbeiten • 1994 entstand im ehemaligen Produktionsbetrieb das Restaurant Milchsüdi