Bern Staat (Titel) |
Bern Staat Verwaltung |
Gliederung • 5 Verwaltungsregionen • 10 Verwaltungskreise • 338 Gemeinden
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Bern Staat Geschichte |
Um 1191 erbaut Herzog Berchtold V. von Zähringen die Stadt Bern / der frühere Teil zwischen der Burg Nydegg und der Kreuzgasse wurde planmässig bis zum Zeitglockenturm ausgebaut / 1256 Erweiterung der Stadt bis zum Käfigturm / 1350 Erweiterung bis zum Christoffelturm (1865 abgebrochen) in der Nähe des heutigen Bahnhofs / Fundamente und einige Mauerreste des Christoffelturms sind in der Bahnhofunterführung zu sehen / 1622-34 Bau des Schanzengürtels nördlich des heutigen Bahnhofs / 1873 Stadterweiterungsplan in Kraft gesetzt
Als die Zähringer ausstarben, verlieh Kaiser Friedrich II. 1218 der Stadt Bern die Reichsfreiheit / bald darauf setzte Berns expansive Territorialpolitik ein / die Ausweitung ins Emmental und Oberland erfolgte meist, indem Landadlige mit Bündnissen und Pfandschaften als Ausburger ins Burgerrecht der Stadt Bern aufgenommen wurden / diese mussten Boden in der Stadt Bern besitzen / die Erwerbung des Berner Bürgerrechts war verbunden mit dem Bedürfnis nach vermehrtem obrigkeitlichem Schutz / die Ausburger hatten einen Udelzins zu entrichten / mit Udel wurde Grundbesitz bezeichnet
Als Kinder waren der Berner Ritter Adrian von Bubenberg und der Herzog von Burgund, Karl der Kühne, Freunde / Adrian war Page am burgundischen Hof / 1475 stellte er sich im Berner Rat gegen ein Bündnis mit Frankreich, gegen das Burgund / daraufhin wurde er aller Ämter enthoben
Bern überfiel zum Auftakt der Burgunderkriege 16 Städte in der Waadt / 1476 reagierte Karl der Kühne mit 20'000 Mann und 500 Geschützen / viele davon verlor er vor Grandson am Neuenburgersee / dann belagerte er Murten / hier sollte ihn ausgerechnet sein Jugendfreund Adrian von Bubenberg vor dem Einfall in bernisches Gebiet abhalten / 12 Tage konnte Murten der Belagerung standhalten - eine Heldentat Adrians von Bubenberg / dann kam es vor Murten zur Schlacht / unterstützt von eidgenössischen Truppen schlugen die Berner die Burgunder massiv / Karl fiel anschliessend vor Nancy / Adrian wurde Schultheiss von Bern bis zu seinem Tod im August 1479
Wahrscheinlich ist das Emmental alemannisches Spätrodungsland / die Bewohner waren zuerst Alemannen, die später romanisiert wurden / daraus entstanden die Helvetier
Im Mittelalter besassen die Herzöge von Zähringen einen grossen Teil des Emmentals, ohne einem Lehnsherrn unterstellt gewesen zu sein / ihr Gebiet wies allerdings Lücken auf, in denen sich Freiherren behaupteten / nach dem Aussterben der Zähringer (1218) erbte das Grafenhaus Kyburg den grössten Teil des Landes mit dem Verwaltungszentrum Burgdorf / in das bunte Muster der kyburgischen Lehen und Freiherrschaften mischte sich immer mehr der Besitz der Kirche / entweder als geschlossener Komplex oder als einzelne Höfe
1277 begann Berns Einflussnahme auf das Emmental / die Stadt Bern schloss mit dem damaligen Freiherrn von Signau einen Burgrechtsvertrag ab / um die gleiche Zeit trat auch das Kloster Trub in das Burgrecht mit Bern / 1384 wurde Burgdorf bernisch / die Kyburger verkauften ihren Besitz an die Stadt Bern / Burgdorf behielt jedoch alle seine Rechte und Freiheiten, die es als kyburgische Stadt besessen hatte / 1698 wurde Sumiswald bernische Vogtei
Erste bekannte Besitzer des Schlosses Spiez zwischen 1175-1338 waren die Freiherren von Strättlingen / sie mussten aber Burg und Herrschaft Spiez immer wieder verpfänden und 1338 an das bedeutende Berner Adelsgeschlecht der Bubenberg verkaufen / viele Bubenberg dienten der Stadt Bern in wichtigen Funktionen / 11 von ihnen als Schultheissen / nach ihrem Aussterben gelangte das Schloss 1516 in den Besitz der Familie von Erlach, die hier bis 1875 residierte
Im 13.-14. Jh. waren 'die Herren Ritter zu Weissenburg' die mächtigsten Herrscher im Simmental mit einem Herrschaftsgebiet von Oberwil bis Diemtigen / die Weissenburg und das Kloster Därstetten (heute Kirche) wurden von ihnen gegründet / 1330 ging dann, geschwächt vom Kampf gegen das aufstrebende Bern, ihre Macht dem Ende entgegen
Ritter Kuno von Brienz wurde 1230 von Kaiser Friedrich II. als Reichsvogt des Brienzerseegebietes eingesetzt / später nannte sich das Adelsgeschlecht Ringgenberg / es verarmte jedoch und 1380 wurde ihre Burg niedergebrannt / im Innenhof der Ruine steht heute eine 1670 erbaute Kirche
Bei Interlaken bauten um 1280 die Freiherren von Eschenbach das Marktstädtchen Unterseen / weil die letzten Eschenbach 1308 in den Mord an König Albrecht I. verwickelt waren, wurden ihre Burgen teilweise geschleift und der weitreichende Grundbesitz von Habsburg konfisziert / die Ruine Weissenau in unmittelbarer Nähe war als befestigter Hafen konzipiert / die Burg stand einst auf einer Insel in der Aaremündung / 1318 verpfändete Habsburg die Anlage an die Herren von Weissenburg / ihr aufwändiger Lebensstil führte jedoch zur Verschuldung und zwang sie 1334 zu einem Burgrechtsvertrag mit Bern
Das reichsfreie Haslital verlor 1310 seinen Status, als Kaiser Heinrich VII. die Kirche von Meiringen verkaufte / Bern konnte 1334 die Pfandschaft übernehmen / das Haslital wurde bernerisches Untertanenland
Auseinandersetzungen im Hause Kyburg führten 1322 zum Brudermord auf Schloss Thun / wo Graf Eberhard seinen Bruder Hartmann umbrachte / der Mörder fand Hilfe bei den Bernern, musste ihnen aber Schloss und Stadt Thun verkaufen
1323 schlossen Bern und die Waldstätte in Lungern (OW) ihr erstes Bündnis / der Vertrag wurde 1341 erneuert und mündete schliesslich 1353 in Kienholz bei Brienz in einen Bund zwischen der Stadt Bern und den Urkantonen
1339 standen die Berner und die mit ihnen verbündeten Eidgenossen in der Schlacht bei Laupen dem Heer von Kaiser Ludwig dem Bayern gegenüber / die Berner und ihre Verbündeten trugen als Erkennungszeichen erstmals das weisse Kreuz im roten Feld / dieser wichtige Sieg ebnete Bern den Aufstieg zur eidgenössischen Grossmacht / im 14.-15. Jh. eroberte Bern das Territorium des Aargau (1415) und dasjenige der Waadt (1536) und wurde zum grössten Stadtstaat nördlich der Alpen / nach dem Stadtbrand 1405 traten Steinhäuser anstelle der früheren Holzbauten / 1421 wurde Bern reformiert
Im luzernischen Entlebuch bildete sich um die Jahreswende 1652/53 eine Protestbewegung gegen die Regierung und griff rasch auch auf das Emmental über / der bernische Bauernführer Niklaus Leuenberger zog im Mai 1653 mit 10'000 Bauern vor die Stadt Bern und zwang die Regierung zu Verhandlungen / der dabei abgeschlossene Vertrag wurde hinfällig, als die Emmentaler Bauern ihren bedrängten Verbündeten in den anderen eidgenössischen Orten zu Hilfe eilten / bei Wohlenschwil wurden die Bauern von den zürcherischen, luzernischen und bernischen Truppen entscheidend geschlagen / das Emmental geriet in der Folge unter militärische Besetzung / die Führer des Aufstandes wurden vor Gericht gestellt und hingerichtet
Das Frutigtal war schon zu Urzeiten durch eine keltische Bevölkerung besiedelt / dies belegen Flussnamen und Funde aus der Bronzezeit / später wurden die Kelten mit den eindringenden Germanen zu einer deutschsprechenden Bevölkerung vermischt / Münzen und andere Gegenstände gehen auf eine römische Besiedlung zurück / vom 5.-13. Jh. bildete Frutigen mit dem Engstligental und dem oberen Kandertal eine Freiherrschaft unter den Herren von Kien / das Frutigenland gelangte bald darauf als Pfandbesitz an das Haus Weissenburg, von dem es 1352 an Bern verpfändet und 1400 definitiv an Bern verkauft wurde
Das Obersimmental kam im 10. Jh. als ursprünglich burgundisches Krongut an Kaiser Otto III. / um 1378 gelangte es aus der Hand der Herren von Tüdingen in Etappen an den Stand Freiburg / Bern benutzte die Gelegenheit des Sempacherkrieges, um das Obersimmental zu besetzen und für den Kanton Bern zu retten / seit 1386 gehört das Obersimmental zu Bern / Sitz der Verwaltung war die ehemalige Blankenburg
Die Gegend der heutigen Freiberge (Berner Jura und Kt. Jura) gelangten 999 in den Besitz der Bischöfe von Basel / um diese rauhe Landschaft dauernd zu besiedeln, erliess der Fürstbischof von Basel 1384 einen Freibrief, wonach Einwanderer und deren Nachkommen auf selbstgerodetem Grund für alle Zeiten von Zinsen und Zehnten befreit sein sollten / in harter Arbeit rodeten die Zuzüger die Waldberge / die so gerodeten Gebiete wurden künftig 'Freiberge' genannt / ein weiterer Einwanderungsschub erfolgte im 16.-18. Jh., als den von Bern verfolgten, mehrheitlich aus dem Emmental stammenden Täuferfamilien Asyl im Fürstbistum gewährt wurde
Einige Geistliche der Abtei Luxeuil im Elsass rodeten im 7. Jh. im Birstal Land und nannten es Grandis Vallis (Grand-Val) / sie erbauten hier ein Kloster, eröffneten eine Schule und besassen bereits 866 zahlreiche Lehen / obwohl zum Fürstbistum Basel gehörig, schloss Moutier-Grandval im 15. Jh. mit verschiedenen Orten Burgrechtsverträge, die es früh mit der Eidgenossenschaft verbanden / so 1414 auch mit Bern / diese Verbindungen sicherten der Propstei innerhalb des Fürstbistums eine bemerkenswerte Autonomie / das Burgrecht mit Bern wurde 13mal feierlich erneuert / auch während der Reformationszeit war Bern bestimmend / die Gemeinden von Roches birsaufwärts wurden reformiert / diejenigen «sous les Roches» blieben katholisch / die Vereinigung mit Bern nach dem Sturze Napoleons entsprach dem ausdrücklichen Wunsch der Bevölkerung / im 19. Jh. erfolgte die wirtschaftliche Entwicklung mit Uhren, Werkzeugmaschinen und Glas
Als 1830 in Paris die Revolution die Bourbonen vom Thron fegte, zeigten die Berner Aristokraten gutes Gespür / sie bestimmten eine Standeskommission zur Entgegennahme der Volkswünsche / diese resultierten in der Bestellung eines Verfassungsrates und Abdankung auf den Termin, an dem die Verfassung in Kraft treten sollte / mit grossen Schwierigkeiten beladen, von vielen menschlichen Unzulänglichkeiten behindert und vom Ausland bedroht, kämpfte sich die junge Republik durch die ersten Jahre / mit der Verfassung von 1831 unterstand der ganze Kanton einem einzigen einheitlichen Recht
Bei der Gründung des Bundesstaates Schweiz 1848 konnte keine Einigung über die Hauptstadt erzielt werden / das Parlament erklärte schliesslich die Stadt Bern zum Bundessitz, aber nicht zur Hauptstadt / so heisst die Stadt Bern seit damals offiziell Bundesstadt
Die emmentalischen Geschäftsleute und Händler der Exportgüter erhofften von der französischen Revolution 1798 eine politische Änderung in Bern / weil sowohl die militärische wie auch die politische Führung versagten, war der Untergang des Alten Bern besiegelt / Napoleon Bonaparte gab der Schweiz in der Mediationsakte eine neue Verfassung / Bern verlor das annexierte Territorium zwischen Aargau und Genfersee / nach Napoleons Sturz wurde die Schweiz wieder restauriert; dh. die Patrizier übernahmen wieder die Macht / den Bernern wurde im Wiener Kongress 1815 der Berner Jura zugesprochen
Das Emmental ist ein ausgeprägtes Einzelhofgebiet / die alten, ursprünglichen Dörfer der ausgedehnten Gemeinden waren nur klein und umfassten früher ausser Kirche, Schulhaus und Wirtshaus noch Kleingewerbe wie Krämerladen und Schmiede sowie einige wenige Bauernhöfe / die über Hügel und Talflächen weit zerstreut liegenden Einzelhöfe sind meist immer noch stattliche Bauernsitze, inmitten des dazugehörigen Acker- und Wieslandes / Wohnung, Stall und Scheune unter einem Dach, umgeben von Speicher, Stöckli und Obstbäumen / jedes Heimwesen bildet eine Welt für sich / strenger als in andern Landesteilen wurde im Emmental das schon in der Gerichtsordnung von 1539 für den ganzen Kanton geltende Recht des Minorats befolgt / dieses gestattete dem jüngsten Sohn, den Hof zu einem günstigen Preis zu übernehmen / durch dieses alte Erbrecht blieben die Höfe oft über Jh. hinweg im Besitz der gleichen Familie / so bildete sich ein Bauernstand heraus, wie ihn Jeremias Gotthelf unübertrefflich zu schildern verstand
Die Nachwirkungen der Geschichte des Jura haben nie aufgehört, die bernische Gegenwart zu bestimmen / seit dem Mittelalter waren Biel und der südliche Teil des Juras mit Bern durch Burgrechte verbunden / mit Bern nahmen diese Gebiete auch die Reformation an / dank Bern fanden sie den Anschluss an die Eidgenossenschaft / zwischen dem katholischen Nordjura und Bern fehlten solche historischen Bezüge / das führte schon im 19. Jh. zu gelegentlichen Spannungen / der aufkommende Separatismus des 20. Jh. schied die Jurassier in 2 Lager / das vom Bernervolk im März 1970 gutgeheissene Verfahren zur Selbstbestimmung trägt dieser Tatsache Rechnung / in 3 Plebisziten (1974, 1975) wurden in demokratischer Art Grundsatzentscheide gefällt, welche die seit 1979 gültige Kantonsgrenze festlegten / diese verläuft heute an der gleichen Linie, die jahrhundertelang durch Burgrechte und Konfession vorgezeichnet war
Das älteste und bedeutendste Kloster war die 1125 gegründete Benediktinerabtei von Trueb / 1130 wurde das Benediktinerinnenkloster Rüegsau gestiftet / in Thorberg liessen sich von 1397–1528 die Kartäuser nieder / in Röthenbach existierte ein Kluniazenser-Priorat des Klosters Rüeggisberg / die Klöster im Emmental wurden um 1528 im Zuge der bernischen Reformation aufgehoben (säkularisiert)
Wilhelm von Aquitanien gründete 910 nChr. Das Benediktinerkloster Cluny im Burgund mit 12 Mönchen / unter dem ersten Abt Berno von Baume herrschte Cluny im 12. Jh. über rund 1'500 Abteien und Priorate in allen Teilen Europas / es war zu einem einflussreichen Mönchsstaat geworden, der ausser Wohlstand auch politischen Einfluss gewonnen hatte / die Niederlassungen des Cluniazenser-Ordens auf heutigem schweizerischem Gebiet beschränkten sich vorwiegend auf damaliges burgundisches Gebiet / Rüeggisberg war darin ein Aussenposten, mit dem Ansinnen des Klosters, auch in deutschsprachigen Gebieten Boden zu fassen / die Priore und Mönche stammten aus dem Welschland / wegen der zu strengen Zentralisierung des Ordens begann um 1300 der Niedergang des Klosters / die Wirtschaftsordnung von Cluny liess sich in Rüeggisberg nicht anwenden / 1484 wurde das Kloster mit dem Chorherrenstift St. Vincenz (Münster) in Bern vereinigt und in der Reformationszeit aufgehoben
Die Täuferbewegung ging von Süddeutschland aus / gewann aber auch in der Schweiz und besonders im Emmental im 16. Jh. bald zahlreiche Anhänger / die Täufer hatten ihren Ursprung in der protestantischen Reformation im 16. Jh. / sie lehnten die Taufe der Kinder ab und ersetzten sie durch die Bekenntnistaufe der Erwachsenen / sie wandten sich gegen jegliche Waffengewalt / sie verzichteten darauf, ein Richteramt anzunehmen / es war ihnen verboten, einen Eid abzulegen / mit ihrer Auffassung stellten sie sich in Gegensatz zur staatlichen Ordnung und zu den offiziellen Kirchen / bis Mitte 18. Jh. wurden die Täufer wegen ihrer Überzeugungen verfolgt / viele wanderten in europäische Länder – vor allem nach Deutschland und Holland – oder nach Amerika aus / andere flüchteten auf die zum Bistum Basel gehörenden Jurahöhen / dort betrieben sie Berglandwirtschaft und trugen so zum heute viel bewunderten Landschaftsbild bei / die Täufer werden heute als Mennoniten bezeichnet / im Jura erinnern Familiennamen wie Zürcher, Geiser oder Gerber an die Deutschschweizer Herkunft / die Amischen in Amerika entstammen ebenfalls der Täuferbewegung
...Bern Staat Gemeinden I |
Alle Flächen ohne Seeflächen
Bern Staat Gemeinden II |
Twann-Tüscherz / 435 müM • 1'170 Einw. • 12,44 km2
Zielebach / 460 müM • 330 Einw. • 1,92 km2
Bern Staat Gemeinden III |
Wilderswil / 584 müM • 2'640 Einw. • 13,54 km2
Zwieselberg / 652 müM • 320 Einw. • 2,45 km2
Wimmis / 629 müM • 2'610 Einw. • 22,33 km2
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